Reifenbezeichnung

Sicherlich hat sich doch jeder von uns schon einmal gefragt, was die auf der Reifenflanke aufgebrachten Zahlen und Buchstaben zu bedeuten haben. Reifenbezeichnung.com bringt Licht ins Dunkel, denn hier erfährst du alles rund um Reifen!

Ohne Reifen geht es nicht!

Kaum ein Fahrzeug auf unseren Straßen kommt ohne Reifen aus. Denn der Reifen stellt den Kontakt zwischen Fahrbahn und Fahrzeug her und übernimmt somit eine äußerst wichtige Funktion hinsichtlich Sicherheit und Fahrkomfort. Es ist somit die einzige direkte Verbindung zwischen Fahrzeug und Straße. Dementsprechend lohnt es sich, mit den Reifenbezeichnungen sowie den unterschiedlichen Reifenarten näher zu beschäftigen.

Die Funktion von Reifen

Die Reifenaufstandsfläche ist der Teil des Reifens, der Kontakt zur Straße hält. Insbesondere über diese Fläche muss der Reifen die Gewichtskraft des Fahrzeuges sowie die Seiten- als auch Längskräfte aufnehmen. Diese Kräfte entstehen durch Beschleunigung, Abbremsen oder Kurvenfahrten. Darüber hinaus sorgen Reifen auch maßgeblich für den Fahrkomfort. Sie absorbieren und dämpfen Fahrbahnstöße und sorgen hierdurch für ein gesteigertes Wohlbefinden der Insassen während der Fahrt. Aber auch das geräusch- und vibrationsarme Abrollen stellen einen wichtigen Baustein für einen hohen Fahrkomfort dar.

Alleskönner Reifen

Da wahrscheinlich niemand auf die Idee kommen würde, bei Regen einen anderen Reifen auf sein Fahrzeug zu montieren, müssen Reifen sowohl bei Nässe als auch bei trockenen Bedingungen äußerst leistungsfähig sein. Genauso wird von Reifen erwartet, dass sie eine hohe Lebensdauer sowie einen geringen Rollwiderstand aufweisen. Diese Umweltaspekte haben insbesondere in der jüngeren Vergangenheit entscheidend an Bedeutung gewonnen. Ein moderner Reifen muss alle der genannten Funktionen in Gänze erfüllen und beeinflusst somit maßgeblich das Fahrverhalten, den Komfort sowie die Sicherheit.

Sommerreifen

Grundsätzlich werden Reifen nach der Art der Verwendung bzw. nach ihrem Einsatzzweck eingeteilt. Die wohl bekannteste Reifenart ist der Sommerreifen. Dieser Reifen ist vorrangig für Straßenbedingungen ohne Schnee und Eisglätte ausgelegt. Die Gummimischung eines Sommerreifens wird auch bei hohen Temperaturen nicht zu weich und gewährleistet hierdurch eine optimale Haftung zwischen Fahrbahn und Reifen. Aber auch bei nassen Fahrbahnbedingungen müssen Sommerreifen eine gute Bodenhaftung erreichen. Hierfür ist die Profiltiefe von entscheidender Bedeutung. Denn mit abnehmender Profiltiefe verschlechtert sich das Verhalten bei Regen und die Gefahr von Aquaplaning erhöht sich. Daher ist in Europa eine Mindestprofiltiefe für PKW- und Motorradreifen von 1,6 mm vorgeschrieben. Das heißt, unterschreitet ein Sommerreifen eine Profiltiefe von 1,6 mm darf er nicht mehr im Straßenverkehr gefahren werden. Da die vom Gesetzgeber geforderte Mindestprofiltiefe von 1,6 mm nur einen Rest an Sicherheit bietet, empfiehlt der ADAC Sommerreifen bereits ab einer Profiltiefe von 3 mm zu ersetzen.

Welche Strafen drohen?

Übrigens: wer mit abgefahrenen Reifen im Straßenverkehr unterwegs ist und dabei erwischt wird, dem drohen 60 Euro Bußgeld sowie einen Punkt in Flensburg. Werden andere Verkehrsteilnehmer gefährdet oder kommt es gar zu einem Unfall steigt das Bußgeld auf 100 bzw. 120 Euro. (Stand: Januar 2022)

Winterreifen

Der Winterreifen bietet durch seine spezielle Gummimischung auch auf schnee- und eisbedeckten Straßen eine hohe Haftung. Auch niedrige Temperaturen stellen für Winterreifen kein Problem dar. Jedoch ist die Gummimischung eines Winterreifens nur bedingt für hohe Temperaturen geeignet und sollte daher nicht im Sommer gefahren werden. Winterreifen sind durch das Schneeflockensymbol auf der Reifenflanke leicht zu identifizieren. Wie auch für Sommerreifen gilt für Winterreifen eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 mm. Der ADAC empfiehlt jedoch Winterreifen, die eine Profiltiefe von 4 mm unterschreiten nicht mehr zu nutzen.

Ganzjahresreifen

Insbesondere für Wenigfahrer eignen sich Ganzjahresreifen. Sie vereinen die Eigenschaften von Sommer- und Winterreifen zu einer Kompromisslösung. Denn Ganzjahresreifen bieten im Sommer nicht dieselben Vorteile wie ein entsprechender Sommerreifen oder im Winter ein entsprechender Winterreifen. Aus diesem Grund sind Ganzjahresreifen nicht für extreme Wetterbedingungen geeignet. Ganzjahresreifen eignen sich daher insbesondere für Wenigfahrer oder Menschen, die bei extremen Wetterbedingungen nicht auf das Auto angewiesen sind.

Reifenbezeichnungen

Doch was bedeuten denn nun die kryptisch anmutenden Buchstaben und Zahlen auf der Reifenflanke? Die Reifenbezeichnung setzt sich in der Regel aus 6 einzelnen Teilbereichen zusammen. Dies sind die Reifenbreite, das Verhältnis von Höhe zur Breite, die Kennzeichnung der Bauart, der Felgendurchmesser, der Tragfähigkeitsindex sowie der Geschwindigkeitsindex.

Beispiel einer Reifenbezeichnung: 195/65 R15 91T

Die folgenden Informationen lassen sich aus der Reifenbezeichnung unseres Beispielreifens ablesen:

– Reifenbreite 195 mm

– Verhältnis von Höhe zur Breite beträgt 55%

– der Buchstabe R kennzeichnet die Bauart

– hier Radialreifen – Felgendurchmesser 15 Zoll

Tragfähigkeitsindex 91, der eine Last pro Reifen von 615 kg erlaubt

Geschwindigkeitsindex T, der eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h zulässt

Darüber hinaus können noch weitere herstellerspezifische Kennzeichnungen hinter der Reifenbezeichnung folgen. Insbesondere bei den sogenannten OE-Reifen (Original Equipment) spielt diese Kennzeichnung eine wichtige Rolle. Inzwischen hat nahezu jeder Fahrzeughersteller einen für seine Fahrzeuge optimierten Reifen. Übrigens findest du hier eine Übersicht mit allen Herstellerkennzeichen.

Welchen Reifen darf ich fahren?
Fahrzeugschein mit Reifenbezeichnung

Fahrzeugschein mit Reifenbezeichnung

Die für ein Fahrzeug zulässige Reifendimensionen können der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) entnommen werden. In den Zeilen 15.1 und 15.2 des Fahrzeugscheins ist die Reifenbezeichnung des zugelassenen Reifens zu finden. Jedoch muss die dort eingetragene Reifenbezeichnung nicht zwangsläufig mit dem auf dem Fahrzeug montierten Reifen übereinstimmen. Weitere mögliche Reifendimensionen können im CoC-Dokument (Certification of Conformity) enthalten sein. In diesem Dokument sind alle technischen Merkmale und Daten des Fahrzeuges, die für die Zulassung notwendig sind, erfasst. Beispielsweise sind dort die Abmessungen, die Reifengrößen sowie die Schadstoffwerte zu finden. Falls du kein CoC-Dokument für dein Fahrzeug besitzen solltest, kannst du dieses beim Fahrzeughersteller nachbestellen. Jedoch verlangen die Hersteller hierfür oft recht hohe Gebühren.

Übrigens sind in unserem Reifen ABC noch viele weitere Begriffe rund um das Thema Reifen zu finden!